An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Firma Zahradnik ( http://zahradnik.com/ ), die uns mit hervorragenden Schmierstoffen rund um die Ente versorgt hat!
Das war unsere grösste Panne! (kleinere Sachen wie abgeschüttelte Türgriffe, oder eine Zündung die nicht so wollte wie sie sollte finde ich nicht erwähnenswert:)
Wir starteten dummerweise mit zu wenig Wasser wieder in die "Tiefen der Sahara". An einer Stelle mit sehr tiefem Sand bin ich stecken geblieben, und habe dummerweise auf den Rat eines Aussenstehenden gehört. Ich habe dämlicherweise den Rückwärtsgang eingelegt. Wer Ente fährt, weiss, dass man das nicht tun soll! Es kam, wie es kommen musste: unser Getriebe blockierte total. Da war auch mit: Getriebedeckl öffnen und von oben reparieren nix mehr zu machen. Es half nix: Motor raus, Getriebe raus, anderes Getriebe (Gottseidank hatte der Servicewagen eines dabei) rein. Und das mitten in der Wüste bei über 40 Grad. Thilo konnte nicht dabei helfen, der war nämlich völlig dehydriert - das auch noch! Nun denn, der Rest der Gruppe fuhr weiter. 4 Stunden später war auch unsere Ente wieder Fahrbereit. Leider ohne Scheinwerfer, Unterfahrschutz, Stossstange und noch ein paar Kleinigkeiten. Aber es wurde Nacht, und wir mussten zusehen, dass wir das nächste Camp erreichen. Fahrfähig waren wir ja wieder. Also: weiter ging´s. Bis zum nächsten Kontrollposten. Kontrollposten sind überall im ganzen Land verteilt, auch in den entlegensten Wüstengebieten. Man wird überall kontrolliert, und sollte ein sog. "la Fiche" bereit halten, auf dem alle persönlichen Daten verzeichnet sind. Name, Adresse, Pass-Nr., Name der Eltern, Fahrgestell-Nr. des Autos, usw. Hat man dieses La Fiche nicht, schreiben die Kontrolleure alles mühsam per Hand. Wir haben ca. 40 Fiches verbraucht. Man kann sich also ausrechnen, was das ohne dieses Formular an Zeit gekostet hätte. Jedenfalls haben die Herrschaften an den Kontrollpunkten in der Wüste zumeist Langeweile. Viel Kundschaft gibt´s da nicht. So wurden wir also beim Kontrollpunkt herzlich Willkommen geheissen. Wir bekamen Tee serviert, wurden zum Essen eingeladen, ausgiebig über unsere Tour befragt... und dabei wollten wir doch nur weiter fahren! Die Sonne drohte damit, unter zu gehen, und Offroad bei Nacht (zu allem Unglück war das auch noch eine mondlose Nacht) macht keinen Spaß! Irgendwann liessen sie uns denn doch ziehen. Wir sind noch ein schönes Stück weit gekommen, bis wir uns im Schlamm (!!) in einem Wadi fest gefahren haben. Wir haben die Ente so gründlich versenkt, dass wir wirklich keine Chance mehr hatten, alleine raus zu kommen. Gottseidank kam etwas später unser Servicefahrzeug. Die Nacht war zwischenzeitlich herein gebrochen, und somit war es einfach nicht mehr möglich, den "rechten Weg" zu finden. Wir entschieden uns also, zu 4. an diesem Wadi zu campieren. Wir teilten alles an Keksen, Würstchen und was-weiss-ich-nicht alles, und bauten unsere Zelte auf. Seltsamer Weise war das direkt romantisch! Und wer kann schon von sich behaupten, in der Wüste ein Froschkonzert genossen zu haben? (Moskitos gab´s leider auch, und zwar in Massen!) Wir haben wohl so ca 2 Stunden geschlafen, als wir von einem Militärjeep samt Besatzung aufgeweckt wurden. Dem Marokkanischen Militär war es wohl zu gefährlich, uns dort campen zu lassen. Leider weiss ich bis heute nicht, ob die Gefahr von der SEHR nahen Algerischen Grenze, oder doch vom Wasser, das da noch kommen könnte ausging. Wir waren ja in einem Flussbett. Egal, wir mussten mitten in der Nacht unsere Zelte abbrechen, das Servicefahrzeug musste die Ente aus dem Schlamm ziehen, das Militär zeigte uns den Besten Weg aus dem Wadi, und wir wurden noch einige Kilometer vom Militär begleitet, bis an eine Polizeistation. Dort durften wir dann den Rest der Nacht in Sicherheit verbringen.
Katja
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